Asma Jahangir

pakistanische Juristin, Bürgerrechtlerin und Menschenrechtsanwältin; Gründerin und ab 1987 Vors. der Menschenrechtskommission in Pakistan; Präsidentin der Anwaltskammer beim Obersten Gerichtshof Pakistans; UN-Sonderberichterstatterin zu außergerichtlichen und willkürlichen Exekutionen 1998-2004; UN-Sonderberichterstatterin für Religions- und Glaubensfreiheit 2004-2010; Alternativer Nobelpreis 2014

* 27. Januar 1952 Lahore

† 11. Februar 2018 Lahore

Herkunft

Asma Jilani Jahangir wurde 1952 in Lahore, Pakistan, geboren. Sie entstammte einer wohlhabenden, politisch engagierten Familie, die in kritischer Opposition zu den jeweils herrschenden Militärregimen stand. Ihr Vater wurde deshalb mehrmals inhaftiert oder unter Hausarrest gestellt. Entsprechend wurden Asma und ihre ein Jahr jüngere Schwester Hina auch früh politisch sozialisiert.

Ausbildung

J. besuchte zunächst in Lahore das Kinnaird College for Women, wo sie mit dem Bachelor of Arts (B.A.) abschloss, dann die staatliche Punjab University, die sie 1978 mit dem juristischen Bachelorgrad (LL.B.) verließ.

Wirken

Nach Abschluss ihres Studiums wurde J. als Anwältin tätig. Ihr Widerstand als politische Aktivistin und Bürgerrechtsanwältin richtete sich in der Folge vor allem gegen das Islamisierungsprogramm des damaligen Machthabers General Mohammad Zia ul-Haq (Präsident 1978-1988), das - über eine Reihe von Verordnungen ("Hudood Ordinances") und Gesetzesänderungen - auch eine Islamisierung des Strafrechts beinhaltete. Bestimmte Delikte konnten nun nach islamischem Recht mit besonderen Strafen belegt werden, die ...